Heldenbruder

Sternentaler –
Heldenbruder
Was, wenn ein kleiner Junge
sein geliebtes Schwesterchen
verliert..
„Vor ein paar Tagen hatte ich ein telefonisches Gespräch mit meiner Lieblingspsychologin vom Palliative Care Team in Zürich.
Es ging um unseren grossen Heldenbruder. Jahrelang ging es so oft um seine Schwester. Nachdem sie starb, ging er schnell in den Alltag über – war wohl auch froh war unsere Familie nicht immer getrennt und unser Alltag wieder planbarer und nicht mehr geprägt von all den Notfällen und der Ohnmacht. Seine Trauer kam schleichend – nach einigen Monaten. Die Tränen kullerten bei so vielem, z.B. wenn seine neuen Hosen einen cm zu lang waren, wenn er das zMorgebrot nicht gut streichen konnte, seine Lieblingsdecke ein wenig dreckig wurde, ihm etwas auf den Boden fiel, ich in strengem Ton mit ihm sprach… und bei so vielem mehr.
Manchmal sagt er auch, dass sie ihm so fest fehle… aber mehrheitlich ist es die extreme Dünnhäutigkeit, die mir wieder zeigt, dass er sie grad ganz fest vermisst.
Ich habe ihr erzählt wie sehr er den Trostduft mag, den er bei einer gemeinsamen Sitzung mit ihr zusammen mischen durfte und immer brauchen kann wenn sein Herz schmerzt. Und ich erzähle ihr von meinen Sorgen und Ängsten… dem nicht wissen, was für eine Trauer bei Kindern ganz normal ist und wann ein Kind mehr Hilfe und Unterstützung braucht.
Ich erzähle von meinem schweren Herzen, wenn ich sehe wie auch er trauert aber auch von meiner Erleichterung, dass diese Trauer – in welcher Form auch immer – nun einen Weg nach draussen findet.
Sie stärkt mich, sie spricht mir Mut zu und sagt mir, dass seine Reaktion ganz natürlich ist. Es wunderbar ist, dass er manchmal über sie sprechen mag und es mehr als normal ist, dass die Trauer bei Kindern so verzögert kommt und auch, dass er so fest dünnhäutig ist. Sie sagt mir das ich meinem Bauchgefühl trauen kann und sie für ihn und mich da ist, wenn wir sie brauchen.
Als ich das Gespräch beende, ist mein Herz leichter – der Boden unter meinen Füssen etwas dicker, und ich bin so fest dankbar, dass es Menschen gibt wie sie – deren Beruf eine Berufung ist – für viele unvorstellbar – für manche wie uns, so unvorstellbar wichtig und wertvoll!“
Danke sehr du Liebe..

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